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 01.01.2011

Biertyp - Details

Name
Frucht-Lambic
Typ
obergärig
Kategorie
Saures Ale
Style Code
BJCP 17F
Stammwürze
10 - 15 °P (1,040 - 1,060 SG)
Restextrakt
0 - 2.5 °P (1,000 - 1,010 SG)
Bittere
-
Farbe
7 - 17 EBC (3 - 7 SRM)
Alkohol
5 - 7 %vol
Karbonisierung
-
Gesamteindruck
Komplexes, angenehm herb/saures, ausgewogenes, helles, weizenbasiertes Ale, das mit einer Vielzahl von belgischen Mikroorganismen vergoren wird. Ein Lambic mit Früchten, nicht nur ein Fruchtbier.
Aussehen
Die Fruchtsorte bestimmt generell die Farbe, wobei hellere Früchte nur wenig Einfluss auf die Farbe haben. Die Farbintensität lässt mit dem Alter nach. Die Klarheit ist oft gut, wobei manche Früchte kaum klären. Die schwere, sahnige, manchmal von den Früchten leicht eingefärbte Schaumkrone ist generell lang haltbar. Immer prickelnd.
Geruch
Die zugegebene Frucht sollte das dominante Aroma sein. Ein geringer bis mäßiger herber/saurer Charakter mischt sich mit Aromen von Stall, Erde, Heu, Ziege, Pferd oder Pferdedecke (und sollte so als Lambic erkennbar sein). Das Fruchtaroma mischt sich meist mit den anderen Aromen. Ein galliges, rauchiges, Zigarrenartiges oder käsiges Aroma ist unpassend. Kein Hopfenaroma. Kein Diacethyl.
Mundgefühl
Leichter bis mittlerer Körper. Trotz des geringen Restextrakts verhindern die vielen vollmundigen Geschmacksnoten, dass das Bier wässrig schmeckt. Hat geringe bis hohe herbe, zusammenziehende Qualitäten, ohne scharf astringierend zu sein. Manche Sorten haben eine etwas wärmende Eigenschaft. Hoch karbonisiert.
Geschmack
Die verwendeten Früchte sollen erkennbar sein. Ein geringer bis mäßiger säuerlicher oder saurer Charakter ist vorhanden. Die klassischen stallartigen Charakteristiken sind gering bis stark. Ein junges Lambic hat den vollen fruchtigen Geschmack. Während der Alterung dominiert mehr und mehr der typische Lambic-Geschmack auf Kosten der Fruchtigkeit, daher sind Fruchtlambics nicht für eine lange Lagerung gedacht. Eine geringe unterstützende Süße kann vorhanden sein; starke Süße ist aber uncharakteristisch. Manchmal ist auch ein milder Vanille- und/oder Eichenholzgeschmack spürbar. Ein galliger, rauchiger, zigarrenartiger Charakter ist unerwünscht. Generell keine Hopfenbittere. Kein Hopfengeschmack. Kein Diacethyl.
Zutaten
Ungemälzter Weizen (30-40%), Pilsner Malz und gealterter (surannes) Hopfen (3 Jahre alt) sind enthalten. Der gealterte Hopfen wird mehr zur Konservierung als zur Bitterung benutzt und macht die Beurteilung der Bittere schwierig. Traditionelle Produkte nutzen 10-30% Früchte (25% bei Kirschen). Als Früchte kommen traditionell Kirschen (mit Stein), Himbeeren oder Muskattrauben zum Einsatz. Neuere Sorten nutzen auch Pfirsiche, Aprikosen und Merlot-Trauben. Traditionell werden vornehmlich säuerliche oder saure Früchte benutzt, weil sie nicht zur Süßung eingesetzt werden, sondern um neue Geschmacksnoten zu erzeugen. Traditionell sind diese Biere spontan vergoren mit den in den vornehmlich genutzten Eichenfässern natürlich vorkommenden Hefen und Bakterien. Heim- und Hausbrauversionen werden eher mit Kulturen verarbeitet, die meist Bierhefe, Brettanomyces, Pediokocken and Milchsäurebakterien enthalten und versuchen, die Effekte der in Brussel und dem nahen Senne-Tal dominierenden Mikroorganismen nachzuahmen. Aus Flaschen gezogene Kulturen werden manchmal benutzt, aber es gibt keinen einfachen Weg festzustellen, welche Organismen darin noch leben.
Geschichte
Die spontan vergorenen sauren Ales aus der Gegend in und um Brüssel und dem Senne-Tal entstammen der viele Jahrhunderte alten Tradition des Brauens auf Bauernhöfen. Ihre Anzahl nimmt ständig ab, und manche sind untraditionell nach der Gärung gesüßt, um sie dem allgemein verbreiteten Geschmack besser anzupassen. Früchte wurden, entweder vom Verschneider oder vom Wirt, traditionell in Lambic oder Gueuze benutzt, um die Auswahl der in den lokalen Cafes angebotenen Biere zu erhöhen.
Beispiele
Boon Framboise Marriage Parfait, Boon Kriek Mariage Parfait, Boon Oude Kriek, Cantillon Fou' Foune (apricot), Cantillon Kriek, Cantillon Lou Pepe Kriek, Cantillon Lou Pepe Framboise, Cantillon Rose de Gambrinus, Cantillon St. Lamvinus (merlot grape), Cantillon Vigneronne (Muscat grape), De Cam Oude Kriek, Drie Fonteinen Kriek, Girardin Kriek, Hanssens Oude Kriek, Oud Beersel Kriek, Mort Subite Kriek
Kommentar
Fruchtbasierte Lambics werden oft wie Geuze durch das Verschneiden von ein, zwei und drei Jahre alten Lambics hergestellt. "Junge" Lambics enthalten vergärbare Zucker, während alte Lambics den charakteristischen "wilden" Geschmack des Senne-Tals haben. Dir Früchte werden meist nach der Hälfte der Lagerung zugesetzt, und Hefen und Bakterien vergären den kompletten Zucker der Früchte. Die traditionellsten Sorten von Fruchtlambics sind Kriek (Kirschen), Framboise (Himbeeren) und Druivenlambic (Muskatellertrauben). Beim Einreichen muss der Brauer angeben, welche Fruchtsorte(n) benutzt wurden, um das Lambic herzustellen. Sehr süße Lambics (z.B. nach Art von Lindemans oder Belle Vue) sollten besser in die Kategorie 16E (Belgische Spezialbiere) eingereicht werden, da sie in der Fruchtlambic-Kategorie nicht beschrieben werden. Die Bittere ist nur ein Richtwert, da gealterter Hopfen benutzt wird; die Belgier nutzen den Hopfen in Lambics eher zur Konservierung als zur Bitterung.
Notizen
 
Speisen
Herzhaftes Dessert, Crème brûlée, Terrinen, Käsegebäck, Foie Gras, Ente mit Obstsaucen, Glasierte Ente, Mascarpone, Kräftiger Käse, Milder Käse, Melonen, Kalte Suppen, Vorspeisen

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